Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen: Unternehmen wollen einen aktiven Beitrag leisten
Wie gelingt es, den Arbeitsplatz zu einem „Safe Space“ für alle zu machen - zu einem Ort, an dem einerseits Gewalt keinen Platz hat und an dem andererseits Betroffene Hilfe und Unterstützung erfahren können? Darum ging es bei der Veranstaltung „She matters – gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“, die von der Gruppe der Jungunternehmer im Unternehmerverband Südtirol gemeinsam mit den anderen Verbänden im Südtiroler Wirtschaftsring (hds, HGV, lvh.apa, Südtiroler Bauernbund, Vereinigung der Freiberufler) organisiert wurde.
Rund 110 Teilnehmer:innen konnte die Präsidentin der Gruppe der Jungunternehmer, Melanie Pernthaler, am Sitz der Progress Group in Brixen begrüßen: „Ein klares Zeichen dafür, dass uns allen das Thema wichtig ist und wir aktiv einen Beitrag leisten wollen. Frauen in unseren Unternehmen zu fördern, zu stärken, zu unterstützen, schafft finanzielle Unabhängigkeit. Und gerade diese finanzielle Unabhängigkeit ist ein bedeutender Schritt, um selbständig zu sein. Ein Schritt zum Empowerment.“
Karin Thaler vom Frauenhausdienst Brixen unterstrich in ihrem Impulsvortrag, dass 90 Prozent der Gewalt im familiären Umfeld stattfindet: „Oft ist der Arbeitsplatz der einzige Ort, an dem sich Frauen frei bewegen können.“
Damit dies möglich ist und der Arbeitsplatz zu einem „Safe Space“ wird, muss in erster Linie im Unternehmen auf allen Ebenen die Haltung vorgelebt werden, dass es hier keinen Platz für Gewalt gibt, auch wenn sie noch so harmlos erscheint. Dies wurde bei der Podiumsdiskussion deutlich, an der die Gleichstellungsrätin Brigitte Hofer, die Mitgründerin von „Es geat di a un – Tocca a te” Giada Del Marco teilnahmen sowie Vertreterinnen der Wirtschaftsverbände - Marion Zelger (Unternehmerverband), Helene Benedikter (Vorsitzende der Vereinigung Südtiroler Gastwirtinnen im HGV), Antonia Egger Mair (Landesbäuerin der Südtiroler Bäuerinnen), Raffaella Defant (Ortsausschussmitglied von Leifers im hds) und Petra Tschenett Holzer (Landesobfrau der Frauen im Handwerk).
Abschließend stellte die für Vereinbarkeit Familie-Beruf zuständige Vizepräsidentin des Unternehmerverbandes Katrin Höller die gemeinsame Plakatinitiative vor, mit der jedes Unternehmen ein Zeichen setzen kann. Auf Plakaten und Flyern sind einerseits typische, verharmlosende Aussagen von Frauen, die Gewalt erfahren, zu finden, die hellhörig machen sollten und andererseits Kontaktdaten, an die sich Hilfesuchende wenden können. „Hängt die Plakate in euren Betrieben auf, damit möglichst viele hellhörig werden und sich mit dem Thema auseinandersetzen!“, so der abschließende Apell.
Die Plakate und Flyer sind sowohl in gedruckter als auch in digitaler Form in den Wirtschaftsverbänden erhältlich.
